Norman Wirth ist geschäftsführender Vorstand des Bundesverband Finanzdienstleistung AfW. © AfW/Andreas Klingberg
  • Von Juliana Demski
  • 30.06.2020 um 08:15
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 00:60 Min

Sollte die Politik den Aufsichtswechsel über 34f-Vermittler von den IHKen hin zur Bafin wirklich durchsetzen, würden mehr als 50 Prozent der betroffenen Finanzanlagenvermittler ihre Erlaubnis ablegen. Das belegen aktuelle Zahlen des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW. Als entscheidenden Punkt nennen die Vermittler die höheren Kosten, die auf sie zukämen.

In einer aktuellen Umfrage des AfW antworteten 57 Prozent der befragten AfW-Mitglieder, dass sie ihre Erlaubnis gemäß Paragraf 34f GewO zurückgeben würden, falls jährliche Kosten in Höhe von 1.000 Euro bis 5.000 Euro für den Bafin-Aufsichtswechsel berechnet würden.

Mit den aktuellen Zahlen werden entsprechende Werte aus dem letzten AfW-Vermittlerbarometer bestätigt. So hatten im Oktober 2019 schon 56 Prozent der 1.650 Befragten auf die identische Frage angegeben, dass sie ihre Erlaubnis gemäß § 34f GewO zurückgeben würden.

„Damit bestätigt sich erneut, dass die geplante Bafin-Aufsicht die unabhängige Finanzanlagenberatung massiv einschränken würde. Das Verbraucherinteresse an unabhängiger Beratung würde stark eingeschränkt, anstatt verbessert zu werden“, analysiert AfW-Vorstand Frank Rottenbacher.

Der Hintergrund:

Sollte die Bafin-Aufsicht Realität werden, müssten alle 34f-Vermittler mit höheren Kosten rechnen. Während die Politik aber nur von einmalig 140 Euro und dann jährlich 985 ausgeht, rechnet der AfW mit durchschnittlichen Kosten von jährlich über 4.000 Euro (wir berichteten).

Der Verband bleibt deshalb nach wie vor bei seiner Forderung, die Vermittleraufsicht einheitlich unter dem Dach der IHKen zusammenzufassen. Bevor über weitere Aufgaben für die Bafin weiter nachgedacht werde, sollte der Wirecard-Skandal auch innerhalb der Aufsicht aufgearbeitet werden, schreibt der AfW in einer Pressemitteilung.

autorAutorin
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort