Am 19. Februar 2022 liegt ein 55 Meter hoher Kran auf dem Rohbau eines Bürohauses. Orkan Zeynep hat ihn umgeweht. © picture alliance/dpa | Jörn Hüneke
  • Von Andreas Harms
  • 02.01.2023 um 16:05
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Das Jahr 2022 ist vorbei – und für die Versicherer von Naturgefahren verlief es einigermaßen glimpflich. Denn nach heftigem Auftakt durch eine Sturmserie wurde es deutlich ruhiger.

Stark anfangen und dann stark nachlassen – so könnte man das Schadenjahr 2022 für die Versicherer von Naturgefahren zusammenfassen. Denn nachdem mehrere Orkane im Februar durch Städte, Dörfer und Bilanzen wehten, wurde es deutlich ruhiger. Am Ende bleibt ein durchschnittliches Jahr, wie der Versicherungsverband GDV berichtet. Darin sorgten Sturm, Hagel und Starkregen für Schäden in Höhe von 4,3 Milliarden Euro.

„Nach der Hochwasserkatastrophe 2021 war das vergangene Jahr wieder ein durchschnittliches Naturgefahrenjahr: mit vielen Versicherungsfällen, allerdings ohne ein solches Extremereignis wie die Sturzflut Bernd“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Die Schäden 2022 an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrtzeugen liegen nur marginal über dem langjährigen Durchschnitt von 4,2 Milliarden Euro.“

Und die Versicherer zahlten. Sachversicherer gaben 3 Milliarden Euro für Sturm- und Hagelschäden aus und weitere 400 Millionen Euro für Schäden durch weitere Naturgewalten wie Überschwemmung. Übrigens verzeichnen die Kraftfahrversicherer in dieser Hinsicht sogar ein leicht unterdurchschnittliches Jahr. Sie zahlen 900 Millionen Euro für 335.000 Schäden durch Naturgewalten. Der Durchschnitt liegt bei rund einer Milliarde Euro.

Der Großteil 2022 geht auf die Orkane Ylenia, Zeynep, Antonia im Februar zurück. Mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro an Schäden liege die Sturmserie auf Platz 3 der schwersten Winterstürme seit 2002, heißt es weiter. Dabei verteilen sich 1,25 Milliarden Euro auf Häuser, Hausrat und Betriebe und 125 Millionen Euro auf Fahrzeuge. Den Rekord hält übrigens der Sturm Kyrill aus dem Januar 2007. Damals mussten Sachversicherer 3,4 Milliarden Euro zahlen, und aus der Kraftfahrt kamen weitere 250 Millionen Euro hinzu.

Das bislang teuerste Naturgefahrenjahr ist 2021 mit dem bereits erwähnten Unwetter Bernd. Es schlug für die Versicherer mit 12,6 Milliarden Euro zu Buche, davon allein 8,5 Milliarden Euro für Bernd.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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