E-Auto an einer Ladestation: Oft lassen sich Elektrowagen günstiger haftpflichtversichern als Verbrenner. © Pixabay / A.Krebs
  • Von Juliana Demski
  • 09.11.2022 um 15:31
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:25 Min

Elektroautos sind in der KFZ-Haftpflichtversicherung oft günstiger als vergleichbare Verbrenner. Der Grund: Der Branchenverband GDV hat ihnen häufig günstigere Typklassen verpasst. Doch es gibt Ausnahmen.

Wer sein Elektroauto haftpflichtversichern will, kommt oft günstiger weg als mit einem vergleichbaren Verbrenner. Hintergrund ist die sogenannte Typklassenstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

„Nach unserer aktuellen Statistik verursachen Modelle mit einem reinen Elektroantrieb in der KFZ-Haftpflichtversicherung im Schnitt rund 10 bis 15 Prozent weniger oder weniger teure Schäden als ihre Zwillinge mit Diesel- oder Benzinmotoren, was sich in einer günstigeren Typklasse widerspiegelt“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Laut dem GDV haben beispielsweise elektrisch betriebene VW Golfs VII, Smarts, Hyundai Konas und Hyundai Ioniqs bessere Typklassen als baugleiche Modelle mit Verbrennern; ebenso hat der BMW i3 eine bessere Typklasse als ein BMW 220i mit Benzinmotor.

Es geht auch andersherum

Doch es gebe auch Ausnahmen, schreibt der Verband: So ergäben sich für den Renault Zoe die gleichen Typklassen wie für einen vergleichbaren Renault Clio – und der Nissan Leaf weise sogar eine schlechtere Schadenbilanz als der vergleichbare Nissan Pulsar.

Und da Tesla keine Verbrenner produziere, hätten die GDV-Experten die Modelle 3 und S mit Fahrzeugen anderer Hersteller verglichen. „Dabei ergaben sich sowohl für das Model 3 im Vergleich zum BMW 330i als auch für das Model S im Vergleich zum BMW 540I XDrive jeweils schlechtere Schadenbilanzen und höhere Typklassen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbands.

Quelle: GDV
Aber warum ist das so?

Eine Ursache für die häufig günstigere Typklasseneinstufung reiner Elektroautos könnte laut dem GDV die bislang geringe Reichweite vieler Fahrzeuge sein: Sie könnte E-Autofahrer dazu animieren, möglichst batterieschonend und damit vorausschauend und eher langsam zu fahren.

Übrigens: In der Vollkaskoversicherung gibt es keine signifikanten Kostenunterschiede zwischen E-Autos und Verbrennern. „Im Durchschnitt ergeben sich hier ähnliche Schäden wie bei den Verbrennern“, so der GDV.

autorAutorin
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort