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  • Von Redaktion
  • 29.10.2013 um 11:37
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Die aktuelle Niedrigzinsphase stellt auch die betriebliche Altersvorsorge (bAV) vor einige Probleme. Mit möglichen dramatischen Folgen für Unternehmen und Rentner.

Die Experten des Finanzdienstleisters Heubeck glauben, dass gerade Arbeitgeber, die Leistungen direkt an ihre Betriebsrentner auszahlen, leiden werden. „Unter realistischen Annahmen ist damit zu rechnen, dass der HGB-Rechnungszins von aktuell knapp 5 Prozent bis zum Jahr 2018 auf unter 3,5 Prozent sinkt. Damit verbunden wäre ein Anstieg der HGB-Pensionsrückstellungen von 15 bis 30 Prozent mit entsprechendem Druck auf die Unternehmensgewinne“, heißt es in der Analyse.

Überschüsse sinken

Die niedrigen Zinsen drücken außerdem die Überschüsse der Lebensversicherer. Aus diesen Überschuss-Töpfen werden aber Anpassungen der Betriebsrenten bezahlt. Fallen die Überschüsse weg, muss der Arbeitgeber einspringen.

Geradezu dramatisch sei die Situation bei der Entgeltumwandlung: Durch die niedrigen Zinsen müssten Arbeitnehmer heute im Vergleich zur Situation vor zehn Jahren bei gleichem Beitrag drastische Leistungseinbußen hinnehmen – ein derber Rückschlag für die Alterssicherung in Deutschland, so die Meinung der Heubeck-Berater.

Stille Reserven und der drohende Teufelskreis

Friedemann Lucius, Vorstand der Heubeck AG, fordert die Politik daher zum Handeln auf. Notwendig wäre es etwa, den abgabenfreien Betrag für die Direktversicherung, Pensionskasse oder Pensionsfonds zu verdoppeln und Betriebsrenten wieder von der Beitragspflicht zur Krankenversicherung zu befreien.

Auch die Pflicht der Versicherer zur Weitergabe stiller Reserven an die Versicherten schwäche die Altersversorgung statt sie zu stärken. „Von der Ausschüttung der stillen Reserven profitieren in der Regel nur ältere Versicherte mit auslaufenden Verträgen. Im schlimmsten Fall werden die Versicherer zur Kündigung rentabler, hochverzinslicher Anleihen gezwungen. Damit verschlechtert sich die durchschnittliche Verzinsung für jüngere und Neukunden noch zusätzlich“, so Lucius.

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