Assistance-Leistungen in der PKV - ein wertvoller Servicebaustein. © Panthermedia
  • Von Redaktion
  • 26.09.2016 um 18:44
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Der Mann von Ingrid Müller erleidet eine Hirnblutung, er kann danach nicht mehr gehen, sprechen oder essen. Über ihre private Krankenversicherung erfährt sie vom Assistance-Manager Compass, der sie in der schweren Zeit unterstützt. Über ihre Erfahrungen berichtet Ingrid Müller im Gespräch mit Pfefferminzia.

Pfefferminzia sprach mit der berufstätigen Ehefrau eines 65-jährigen Schlaganfallpatienten, der nach längeren Aufenthalten in Krankenhaus und Rehabilitation nun zu Hause gepflegt wird. Der Name wurde geändert.

Pfefferminzia: Frau Müller, was ist Ihrem Mann passiert?

Ingrid Müller: Mein Mann ist selbstständiger Anwalt und hatte Ende Januar 2015 in seiner Kanzlei eine Hirnblutung. Zum Glück rief eine Mitarbeiterin sofort einen Krankenwagen. Das Krankenhaus lag nebenan und der richtige Arzt war gleich zur Stelle. Mein Mann wurde in die Universitätsklinik nach Aachen geflogen und dort so schnell wie möglich operiert. Die Erstversorgung war insofern perfekt.

Wie lief der Kontakt mit der privaten Krankenversicherung?

Mein Mann ist aufgrund seiner Selbstständigkeit über die Inter privat krankenversichert. Er blieb 14 Tage in Aachen, wurde dann zurückverlegt und kam Anfang März 2015 in eine Reha-Klinik. Er konnte nicht mehr gehen, stehen oder sprechen und wurde über eine Sonde ernährt. Mit der ersten Rechnung der Inter erhielt ich eine Informationsbroschüre der Compass Pflegeberatung, eines Tochterunternehmens des PKV-Verbands, das Assistance-Leistungen im Auftrag mehrerer Versicherer anbietet, und die Empfehlung, dort Kontakt aufzunehmen. Ich war ja anfangs ganz durcheinander und habe dort angerufen, um mich beraten zu lassen, wie es nun weitergeht.

Wie lief die Beratung ab?

Compass hat sich zunächst über den medizinischen Zustand meines Mannes informiert und mit mir dann einen Termin vereinbart. Der Assistance-Manager Herr K. besuchte mich dann zu Hause. Ich habe ihm erklärt, dass mein Mann keinerlei Rente erhält und nun kein Einkommen hat. Ich muss demnach weiterarbeiten, wollte ihn aber trotzdem zu Hause pflegen. Herr K. hat mir erklärt, wie man welche Leistungen für die häusliche Pflege beantragt. Wir haben alles durchgerechnet, eine Tagespflege und verschiedene Therapien vereinbart.

Was hat Sie überrascht?

Dass der Assistance-Manager von sich aus auch nach meinem Befinden gefragt hat. Das habe ich nicht erwartet. Außerdem hat er mich bei einem Konflikt unterstützt. Mein Mann sollte aus der Reha entlassen werden, weil er therapieresistent sei. Ich habe ihn einmal die Woche und am Wochenende in dem weit entfernten Ort besucht und jedes Mal sah ich kleine Fortschritte. Ich war nicht einverstanden mit den Ärzten.

Wie konnte Ihnen der Assistance-Manager bei diesem Konflikt helfen?

Wir haben gemeinsam mit den Ärzten gesprochen. Mein Mann wurde zwar dann doch entlassen, aber Herr K. hat mir sehr dabei geholfen, eine Anschluss-Reha zu finden, die von Anfang August bis Mitte November genehmigt wurde. Und zwar bei uns im Ort. Das hat sehr geholfen, denn dort konnte ich meinen Mann jeden Tag besuchen. Er hat einen großen Schub Motivation bekommen. Ende November kam er dann nach Hause.

Welche weiteren Leistungen haben Sie über die Versicherung bezahlt bekommen?

Etwa den Umbau vom Badezimmer, statt der Badewanne benötigten wir eine begehbare Dusche, die mit dem Rollstuhl erreichbar ist. Ebenso einen Toilettenstuhl und eine Rampe vor dem Haus sowie ein Pflegebett. Alle diese Anschaffungen und Umbauten habe ich mit Herrn K. besprochen und bei der Inter eingereicht. Sie wurden genehmigt und zügig erstattet. Heute erhält mein Mann weiterhin zwei Mal wöchentlich Ergo-, Physio- und Logopädie. Nie gab es ein Problem mit den Zahlungen.

Wie geht es Ihrem Mann heute?

Als er aus der ersten Reha kam, konnte er nur liegen. Heute kann er schon kurze Zeit stehen, er hilft mit beim Ankleiden oder Umbetten. Er zeigt Interesse am Leben, etwa am Spazierengehen, auch wenn es mit dem Rollstuhl ist. Das sind große Fortschritte. Von daher glaube ich fest daran, dass er eines Tages wieder laufen kann. Er wird immer noch über die Magensonde ernährt, darf aber jetzt schon mit der Logopädin einen Quark essen. Sein Sprachzentrum war teils stark betroffen, man konnte ihn nicht mehr verstehen. Jetzt geht das wieder, auch wenn ihn längere Gespräche noch anstrengen.

Wie ist Ihr Fazit?

Es ist alles geregelt. Nach eineinhalb Jahren ist die Zusammenarbeit mit dem Assistance-Manager zwar offiziell beendet, ich telefoniere aber immer noch mit Herrn K. und er nimmt Anteil. Ich bin sehr zufrieden mit dem Service und kann das nur empfehlen. Ohne einen kompetenten Ansprechpartner, der immer für mich da war, hätte ich diese ganze Ausnahmesituation kaum überstanden.

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