Zwei ältere Damen beim Spaziergang. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 02.12.2015 um 09:42
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Laut einer Studie des Sozialbeirats bekommen Rentner im Osten rund 140 Euro mehr als die im Westen. Ungerecht sei das aber nicht, wie der Blick zurück zeigt.

Werden die Ruheständler im Osten tatsächlich bevorzugt? Experten, die ein Gutachten zum neuen Rentenversicherungsbericht ausgewertet haben, erklären das Phänomen folgendermaßen: Tatsächlich gebe es eine „systematische Begünstigung der ostdeutschen Versicherten“, wie die Bild das formuliert. Und zwar würden die Löhne bei der Rentenberechnung künstlich höherbewertet, was zu einer „Verzerrung“ geführt habe.

Laut Gutachter erwerbe ein Ost-Beschäftigter bei gleichem Lohn einen um 8,5 Prozent höheren Rentenanspruch als ein West-Arbeitnehmer. Für ein Jahr West-Durchschnittsverdienst (2.917 Euro im Monat) erwirbt man im Osten 31,69 Euro Rente, im Westen nur 29,21 Euro. Wer nun seit der Wiedervereinigung immer den Durchschnittslohn verdient hätte, bekäme im Westen 722,75 Euro monatliche Rente, im Osten wären es bei gleichem Lohn 863,07 Euro. Und das sind rund 140 Euro mehr.

Bild zufolge rät der Sozialbeirat dennoch von einer Reform ab, die die Renten angleichen würde. Die Begründung: Entweder würden dann die Ostdeutschen schlechter gestellt oder die Lage für die westdeutschen Rentner verschärfe sich weiter.

Die Ursache für diese Entwicklung hat historische Wurzeln. Im Osten wurden die Renten nach der Wiedervereinigung künstlich höher bewertet, um zu verhindern, dass viele wegen der damals viel niedrigeren Löhne im Ruhestand nur eine Mini-Rente erhalten.

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