Sascha Bassir ist Vorstand der Basler Vertriebsservice AG. © Basler Vertriebsservice AG.
  • Von Karen Schmidt
  • 12.09.2022 um 09:56
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Ab dem 5. Oktober wird der Name „Basler“ in Deutschland abgelöst durch „Baloise“. Warum der Versicherer diesen Schritt wagt, wie die allgemeine Neuausrichtung voran geht und welche Herausforderungen er aktuell für den Versicherungsvertrieb sieht, besprachen wir mit Sascha Bassir, Vorstand des Basler Vertriebsservice.

Pfefferminzia: Ab Herbst ist es so weit – der Name „Basler“ verschwindet aus Deutschland, wird durch „Baloise“ ersetzt. Warum machen Sie diesen Schritt?

Sascha Bassir: Das ist in der Tat ein einmaliges Ereignis in der Unternehmensgeschichte. Über alle Ländergesellschaften hinweg wird es einen einheitlichen Markenauftritt mit dem einheitlichen Namen Baloise geben. Das stärkt einerseits die Positionierung des Gesamtkonzerns und hilft andererseits den einzelnen Ländergesellschaften mit der internationalen Marke Baloise in der Herausstellung ihrer jeweiligen Leistungsspektren. Ein klares Profil also. Darüber hinaus werden die Kompetenzen der Konzernunternehmen gebündelt und damit verstärkt. Ab dem 5. Oktober stellen wir in Deutschland die Kommunikation auf die neue Marke um.

Die Werbung mit Ex-Fußballer Mario Basler passt dann nicht mehr so ganz. Wie sieht Ihre künftige Markenstrategie aus?

Nein, dieses schöne, einprägsame Wortspiel zur Markenbekanntheit passt dann natürlich nicht mehr, und wir werden es somit ändern. Was wir tun wollen, ist nicht nur die Marke zu prägen, sondern auch konkrete Leistungsbotschaften an konkrete Zielgruppen, wie junge Leute oder Familien. Wir werden uns in der Lebensversicherung für Vermittlerinnen und Vermittler und Kundinnen und Kunden weiter als Spezialist a) für die Deckung biometrischer Risiken und b) die private Altersvorsorge positionieren.

Insbesondere in der privaten Altersvorsorge werden wir die Schweizer Investmentkompetenz unseres Konzerns stark nutzen. Unsere Philosophie dabei ist es, die Felder Risikoabsicherung und Vermögensaufbau ganzheitlich zu betrachten. Lassen Sie mich dazu ein konkretes Beispiel geben: Beim Abschluss einer „Basler Kids Invest“ erhält der Kunde von uns einen Unfallschutz für drei Jahre kostenlos dazu. Weil wir sagen, dass Vermögensaufbau ohne Absicherung wie Fahrradfahren ohne Helm ist. Zur Entwicklung der Kinder gehört auch beides: Die Welt entdecken und ein finanzielles Fundament schaffen.

Hinter dem neuen Markenauftritt steht ja auch eine Neuausrichtung des Konzerns. Wie sieht dieser aus und wie soll er in Produkten und Services erlebbar gemacht werden?

Ich hatte ja gerade ein Produktbeispiel genannt. Wir sind dabei, in dieser Weise weitere Produktinitiativen zu entwickeln. Ganz aktuell greifen wir auch die Thematik Inflation beziehungsweise Inflationsschutz auf. Unser konkreter Beitrag zum Inflationsausgleich für die Verbraucher ist ein Bonus von 100 Euro. Bei jeder im 4. Quartal dieses Jahres neu abgeschlossenen fondsgebundenen Rentenversicherung für Erwachsene erfolgt diese direkte Zuzahlung. Das bedeutet für die Kunden: Höherer Rückkaufswert und höhere Ablaufleistungen. Das ist ein weiterer Schritt, neben der eigentlichen Anlage aus der qualitativ und mehrfach ausgezeichneten Fondsauswahl, der Inflation entgegenzuwirken. Daher sprechen wir von der „Inflationsschutzpolice“.

Auch in unserem Tarif Grundfähigkeit Bronze haben wir bei nach wie vor niedriger Prämie die Leistungen erweitert. Noch ein Wort zu den Services: Der Fokus liegt auf dem Vertriebskanal Makler und freie Vertriebe. In der Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartnern werden wir weiterhin ein großes Augenmerk auf die technischen Prozesse wie TAA, digitale Risikovoranfragen, Express-Policierung, Datentransfer et cetera legen. Die Basler ist im Bereich der Geschäftsabwicklung als schnell, präzise und unkompliziert positioniert und das wird auch unter der Marke Baloise so bleiben. Die bekannten Ansprechpartner, Betreuerinnen und Betreuer bleiben dieselben. Auch bei unserem Verkaufsförderungs-Service bleiben wir vorn. Was wir wollen, ist, den Vermittlern die Schlüssel in die Hand zu geben, mit denen sie die Türen zum Kunden öffnen und zum Erfolg für ihre Unternehmen kommen können. Das heißt viel miteinander und über alle Kanäle zu kommunizieren.

Zum 1. September 2021 haben Sie den Vertrieb der Basler Versicherungen neu aufgestellt: Die Vertriebe aus der Lebens- und Sachversicherung bündelten ihre Kompetenzen als Basler Vertrieb Deutschland. Wie ist das Fazit dieses Schrittes nach fast einem Jahr?

Unser Fazit fällt ausgesprochen positiv aus, weil die Strategie bei den Vertriebspartnern gut ankommt. Das sehen wir an den Absatzzahlen. Makler, die vormals die Basler eher in der Lebensversicherung gewählt haben, bieten nun auch verstärkt Sachprodukte an und umgekehrt. Selbstverständlich gibt es nach wie vor Betreuer für Sach und Betreuer für die Lebensversicherng. Und das ist auch gut so, denn jeder weiß ja, dass zu den beiden Feldern unterschiedliche Services und Kompetenzen erforderlich sind, um den Anforderungen der Vertriebspartner vollständig entsprechen zu können. Wie intensiv das Zusammenspiel ist, sehen Sie in dem bereits erwähnten Unfallschutz zu „Basler Kids Invest protect“. Ein weiteres Beispiel sind die gemeinsamen Social-Media-Plattformen wie bei Facebook oder Linkedin. Die Devise heißt: Vereint agieren, dort wo sinnvoll, aber so effizient wie möglich. Übrigens: Auch zum Thema neuer Markenauftritt haben wir mehrfach gemeinsam zu den Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartnern kommuniziert.

Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell vor allem für den Versicherungsvertrieb in Deutschland? Und wie können Versicherer hier unterstützen?

Die Herausforderung ist, jetzt den Verbrauchern zu sagen, nicht am falschen Ende zu sparen – das heißt auf Versicherungsschutz keinesfalls zu verzichten. Gleichzeitig aber Lösungen hinsichtlich der Bezahlbarkeit anzubieten. Die Liquidität der Verbraucher schonen und gleichzeitig der Inflation etwas entgegensetzten. Die Verbraucher sind verunsichert. Daher ist es unsere Aufgabe, diese Verunsicherung zumindest zu minimieren – nicht durch blumige Worte, sondern durch klare, transparente Lösungen. Wir als Baloise unterstützen unsere Vertriebspartner dabei – und zwar durch die Bereitstellung entsprechender Produkte, exzellente Informationen und Aktionen und natürlich auch durch moderne Kommunikations- und Geschäftsprozesse.

Auf welche Sparten und Produkte wollen Sie in der kommenden Zeit vor allem den Fokus legen?

In der Biometrie wollen wir unsere Marktstellung moderat ausbauen. Hier verfügen wir ja bereits über hohe Marktanteile. In der Grundfähigkeit- und Berufsunfähigkeitsversicherung gehören wir zu den Marktführern. In der Altersvorsorge werden wir unsere Marktanteile weiterhin kontinuierlich steigern. Wir setzen hier auf fondsgebundene Lösungen in der 3. Schicht – einfach auch deshalb weil das für den Kunden die Anlageform ist, bei der er alle Freiheiten und Flexibilitäten selbst in der Hand hält. Das wird in diesen Zeiten immer wichtiger.

Die Kernargumente, warum der Kunde respektive der Vermittler Baloise in der engen Auswahl haben wird, sind: Schweizer Investmentkompetenz in der Anlage, niedrige Kosten im Versicherungsmantel, besondere, beitragsfreie Zuwendungen wie der bereits erwähnte Unfallschutz oder der Inflationsbonus von 100 Euro. Und natürlich spielt das Thema Nachhaltigkeit eine große und strategische Rolle. Baloise ist hier als Konzern insgesamt, aber auch in Deutschland gut aufgestellt. So wurden wir bereits im vergangenen Jahr als eines der besten Versicherungsunternehmen in Deutschland bezüglich Nachhaltigkeit ausgezeichnet.

 

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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