Eiopa-Chef Gabriel Bernardino hat die Provisionen im Blick. © Eiopa
  • Von Redaktion
  • 06.07.2016 um 12:18
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Die Europäische Versicherungsaufsicht Eiopa kündigt an, die Provisionen im Versicherungsvertrieb stärker unter die Lupe zu nehmen. Der Versicherungsverband GDV spricht von der Möglichkeit eines Provisionsverbots durch die Hintertür.

Die neue Versicherungsvermittlerrichtlinie der EU, IDD, kommt. Aktuell geht es darum, wie die Länder die Richtlinie konkret ausgestalten wollen. Die europäische Versicherungsaufsichtsbehörde Eiopa soll dabei bis zum 1. Februar 2017 konkrete Vorschläge machen.

Ein Konsultationspapier hat sie nun vorgelegt, Marktteilnehmer können hier bis zum 3. Oktober Anmerkungen machen. Auch eine Art Untersuchung hat die Behörde angekündigt, berichtet das Handelsblatt. Man wolle in den kommenden Monaten EU-weit prüfen, wie die Verflechtungen zwischen Versicherer und Investmentgesellschaften sind und ob sich dadurch Nachteile für den Kunden ergeben. 

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„Die Eiopa muss ein besseres Verständnis für die monetären Anreize und Interessenkonflikte bekommen, wenn Versicherer die zugrunde liegenden Investments auswählen“, zitiert die Zeitung Eiopa-Chef Gabriel Bernardino. Der Informationsaustausch soll bis September laufen, Anfang 2017 will die Behörde Ergebnisse melden und Empfehlungen aussprechen.

Unterdessen hat sich der GDV an der Diskussion beteiligt. Axel Wehling, Mitglied der Geschäftsführung des Branchenverbands, warnte Eiopa-Chef Bernardino sogar: „Die europäische Vertriebsrichtlinie IDD lässt den EU-Mitgliedsstaaten ausdrücklich Entscheidungsspielräume bei der Ausgestaltung der Vertriebsvergütung“, erklärte er. Die Eiopa enge mit ihrem Vorschlag diesen Spielraum ein. Das könne am Ende sogar zu einem  faktischen Provisionsverbot führen. Doch damit stelle die Behörde ein zentrales Element der Richtlinie infrage. Auf das hatten sich Europäisches Parlament und EU-Rat in einem intensiven geführten Dialog verständigt.

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