Ein Auto steht am 29. September 2016 nach einem Unfall vor einer Hauswand an einer Hauptstraße in Braunschweig. Ein 78-jähriger war mit seinem Wagen in die Schaufensterscheibe eines Treppenfachgeschäfts gekracht. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 18.01.2017 um 08:38
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Deutschland wird immer älter, und das wirkt sich auch auf die Altersstruktur der Autofahrer aus. Und obwohl Senioren ab 75 Jahren nicht mehr Unfälle verursachen als jüngere Autofahrer, plädiert der Versicherungsverband GDV nun für regelmäßige Fahrtests.

Vorgesehen ist eine verpflichtende Kontrollfahrt an der Seite eines Fahrlehrers, heißt es beim GDV. Alle drei bis fünf Jahre soll der Test wiederholt werden. „Heute besitzen Ältere seltener einen Führerschein als Jüngere, das gilt besonders für Frauen. Und diejenigen, die einen besitzen, fahren deutlich weniger. In Zukunft ändert sich das Bild. Dann gibt es zum einen mehr Ältere, von denen dann auch mehr einen Führerschein besitzen. Und dann wird sich die schon heute relativ größere Gefährdung der Senioren auch in den absoluten Unfallzahlen spürbar bemerkbar machen”, so Siegfried Brockmann, Chef der Unfallforschung beim Versicherungsverband GDV.

Zwar sagt die Statistik, dass Autofahrer ab 75 Jahren im Jahr 2015 genau 20.303 Fahrer mal als Unfallverursacher verbucht wurden. Bei Fahranfängern liegt diese Zahl aber um 5.000 Einträge höher.

Es komme aber auf etwa anderes an, meint GDV-Mann Brockmann. Denn bei den Fahranfängern verursachten die 18- bis 21-Jährigen 70 Prozent der Unfälle selbst. Bei den 75plus-Kandidaten sind es aber 75 Prozent. Das Manko der Älteren seien vor allem ihre nachlassenden kognitiven Fähigkeiten, meint Brockmann. Senioren verfügten zwar über viele Erfahrungen im Straßenverkehr. Doch die Geschwindigkeit, mit der Menschen Informationen verarbeiten, lasse eben im Alter nach.

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