Mehr ernten: Standard Life setzt auf Asset-Management-Strategien, die sich auch im kargen Niedrigzinsumfeld behaupten. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 20.05.2015 um 16:01
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Der Lebensversicherer Standard Life bietet künftig Neukunden keine Garantieprodukte mehr an. Mit dem Fokus auf anständige Renditen will er die Sicherheit für die Anleger erhöhen.

So ungewöhnlich dies mit Blick auf die deutsche Versicherungslandschaft erscheinen mag, so konsequent ist der Versicherer Standard Life bei seiner Produktpolitik. Beim Markteintritt 1996 bot das schottische Haus mit seinen With-Profit-Policen eine klar investmentorientierte Alternative zur traditionellen Lebensversicherung. Diese Policen beschränkten sich auf ein sinnvolles Maß an Garantien, um den Kunden die Chance auf eine attraktive Rendite zu bieten. Getreu dieser renditefokussierten Philosophie hat Standard Life vor Kurzem erneut gehandelt: Angeboten werden im Neugeschäft hierzulande künftig nur noch Fondspolicen ohne formale Garantie.

„Eine vernünftige Rendite bei gleichzeitiger Garantie ist bei den veränderten Marktbedingungen und dem niedrigen Zinsniveau für Neukunden nicht mehr zu erzielen“, sagt Claus Mischler, Leiter Produktentwicklung des Lebensversicherers in Deutschland. „Und eine anständige Rendite ist Grundvoraussetzung, wenn Anleger ihre Kaufkraft erhalten und ihre Sparziele erreichen wollen.“

Wer dagegen bei seiner Entscheidung für ein Vorsorgeprodukt in der aktuellen Situation auf Garantien setze, baue auf ein falsches Verständnis von Sicherheit: „Garantien führen mittlerweile fast zwangsläufig zu einem realen Kaufkraftverlust des Kapitals und dazu, dass der Kunde seine Vorsorgelücke garantiert nicht schließen kann“, so Mischler. „Am Ende werden die Kunden zufriedenener sein, die sich für Produkte mit Renditeorientierung entschieden haben, weil sie dann tatsächlich die Performance erreicht haben, die sie für ihre Altersvorsorgeplanung benötigen.“

Fondspolicen im Vorteil

Grundsätzlich sind gerade Fondspolicen geeignet, die angestrebten Renditen zu erwirtschaften. Insbesondere im Niedrigzinsumfeld können sie dank deutlich besserer Investmentmöglichkeiten ihre Stärken gegenüber klassischen Lebensversicherungsprodukten ausspielen. Doch klar ist, dass auch weiterhin Stabilität eine entscheidende Rolle für den Erfolg von Altersvorsorgeprodukten spielen wird. Mischler dazu: „Unser Anspruch ist es, mit alternativen Investmentansätzen und vor allem einer breit gestreuten Kapitalanlage bessere Renditen zu erzielen, ohne dabei allzu große Schwankungen in Kauf zu nehmen.“

Mit Multi-Asset-Expertise

Bei den fondsgebundenen Produkten Maxxellence Invest und ParkAllee von Standard Life können Kunden von einer vorselektierten Fondsauswahl und modernen Multi-Asset-Konzepten profitieren. Mindestanforderungen sorgen für ein hohes Maß an Zuverlässigkeit: Voraussetzung ist, dass alle Zielfonds mindestens drei Jahre erfolgreich am Markt sein müssen oder ein Volumen von mindestens 100 Millionen Euro aufweisen. Zudem müssen sie ihren jeweiligen Vergleichsindex über drei Jahre geschlagen haben.

Bei den Multi-Asset-Ansätzen kommt Standard Life die langjährige Erfahrung mit renditeorientierten und an Stabilitätskriterien ausgerichteten Investmentansätzen zugute. So bilden zum Beispiel beim Multi-Asset-Konzept MyFolio angestrebte Volatilitätskorridore die Richtschnur. My-Folio wird in den drei Risikovarianten Defensive, Balance und Chance angeboten. Das Portfolio Defensiv darf 3,0 bis 5,5 Prozent schwanken, Balance zwischen 8,5 und 12 Prozent, beim Portfolio Chance liegt die Volatilität bei 12,0 bis 15,5 Prozent. Alle MyFolios sind über mehr als ein Dutzend Assetklassen diversifiziert: Kunden profitieren so von der gesamten Investmentkompetenz, die Standard Life in allen wichtigen Anlageklassen besitzt.

Das 53-köpfige Team, das MyFolio verantwortet, managt zudem den Flaggschiff-Fonds der Investmenttochter Standard Life Investments, den Global Absolute Return Strategies (GARS). Auch hier ist die Ertragszielvorgabe gepaart mit einem definierten Schwankungskorridor. Mit der Streuung über 25 bis 35 möglichst unkorrelierte Strategien reduziert GARS die Risiken und hält die Schwankungen klein. Konkret strebt er über rollierende Drei-Jahres-Zeiträume eine Rendite von 5 Prozent über dem Sechs-Monats-Euribor bei einer Volatilität von 4 bis 8 Prozent an. Bislang hat der im Juni 2006 aufgelegte Fonds das Ziel stets erreicht.

Eine weitere Produktlösung ist das SL Morningstar Absolute Return Portfolio. Hier wacht Morningstar Investment Management Europe über den Zielfonds-Mix und kann unterschiedliche Ansätze und Expertisen des Absolute-Return-Bereichs kombinieren. Ziel ist eine marktunabhängige Rendite bei begrenzter Volatilität.

Geschützt beim Abwärtstrend

Vorsichtige Kunden können darüber hinaus das Capital Security Management (CSM) hinzubuchen. Ziel des CSM ist es, die Auswirkungen länger anhaltender Abwärtsbewegungen an den Kapitalmärkten auf das individuelle Investment der Kunden zu reduzieren. „Wir sehen in der Zukunft großes Potenzial für Fondspolicen ohne Garantien“, resümiert Mischler. „Darum werden wir in den kommenden Monaten unser Produktangebot kontinuierlich ausbauen.“

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