Unwetter-Schäden in Simbach am Inn. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 07.06.2016 um 11:25
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Anbieter von Elementarschaden-Versicherungen blicken bei den erlittenen Starkregen der vergangenen Wochen sorgenvoll in den Himmel. Eine bayerische Gemeinde setzt einen Entwässerungsplan um und blieb von neuen Schäden verschont. Ein Vorbild für andere?

Die Unwetter in Bayern haben ungekannte Verwüstungen erreicht. Eine Familie aus Maxhütte-Haidhof wurde Opfer eines Tornados. Fassungslos sahen Bernd und Martina Galli, wie der Wind die Bäume wild hin und her bog, selbst das große Trampolin verrückte: „Dann war es weg, so richtig nach oben gesaugt“, berichten sie. Mit „lautem Krachen begann das ganze Haus zu beben“. Scherben und Putz flogen umher, Wind und Regen waren plötzlich spürbar. Da war kein Dach mehr“, sagt Bernd Galli. Unter den Trümmern kann er gerade noch seinen Sohn hervorziehen und mit ihm in den Keller flüchten.

Ähnliche Dramen spielten sich auch an anderen bayerischen Orten ab. In Neumarkt hingegen sorgt man bereits seit zwei Jahren vor. Und es sollte sich zeigen, dass der neue Entwässerungsplan funktioniert. Wie die mittelbayerische Zeitung berichtet, sagt Ernst Schmidt, Leiter des Kanalbauamtes der Stadt: „Mir wurde von Bürgern nichts über Überschwemmungsschäden im Stadtgebiet berichtet“. Offenbar bestand die erste, schon umgesetzte Hälfte des Generalentwässerungsplanes für das Stadtgebiet Neumarkt ihre Bewährungsprobe. Letztmals am 2. August 2014 habe es Überschwemmungen in Neumarkter Anwesen nach einem ähnlichen Starkregen wie dem am vergangenen Samstag gegeben, berichtete Ernst Schmidt. Seither seien weitere Stauraumkanäle gebaut und die Querschnitte der Rohre erweitert worden. Solche Sickerkästen sind in die Regenrinnen am Rand einer Straße eingelassen und verhindern, dass Steine, Schlamm und Unrat in den Regenwasser führenden Kanal geraten.

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Keine Frage ist, dass dennoch jede auf Stadt und Landkreis Neumarkt zuziehende Gewitterfront ein mulmiges Gefühl auslöst. Sicherheit gibt es trotz Generalentwässerungsplan in der Kreisstadt und des immer dichter werdenden Netzes von Regenrückhaltebecken im Landkreis nicht. Wohl aber die Möglichkeit der Versicherung gegen Schäden. „Wie vor zwei Jahren, als sich die massiven Schäden in Deggendorf ereignet hatten, wird jetzt wieder verstärkt nach Elementarschaden-Versicherungen gefragt“, berichtete Versicherungsfachmann Andreas Schmid. Doch der Lupburger, der in Parsberg eine Niederlassung leitet, verwies im Gespräch mit der mittelbayerischen Zeitung darauf, dass eine normale Versicherung, die Schäden am Gebäude reguliert, zwar bei Sturmschäden greift, nicht aber in solchen Überschwemmungssituationen, wie sie sich in Eglwang und erst recht in Simbach, bei Ansbach sowie vielen anderen Gegenden Deutschlands ereignet haben.

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