Nikolaus Stapels ist Inhaber von Nikolaus Stapels Consulting & Training und Geschäftsführer der Vertriebssoftware24 GmbH © Stapels Consulting & Training
  • Von Redaktion
  • 16.03.2020 um 11:30
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Was hat das Corona-Virus mit IT-Sicherheit und Trojanern zu tun? Mehr als man glaubt, so Gewerbeversicherungs-Experte Nikolaus Stapels. Denn wie sich ein Virus verbreitet, werde am Beispiel des Corona-Virus aktuell tagtäglich in der Presse gezeigt. Laut Stapels biete sich hier geradezu eine perfekte Analogie zum Thema Cyber- und IT-Sicherheit an, die Vermittler nutzen könnten, um Kunden mit plakativer Wirkung die Gefahrenlage zu erläutern.

Das Corona-Virus existiert seit Jahren in digitaler Form, dort heißen die Viren dann Emotet, Wannacry oder Ryuk. Die Infektion und Verbreitung läuft nahezu identisch ab: Jemand fängt sich den „Virus“ ein und verteilt diesen dann automatisch, zum Beispiel über sein Mailprogramm (vergleichbar mit einer Tröpfcheninfektion).

Eine Parallele in Bezug auf die Weiterentwicklung ist die Mutation des Virus. Emotet wurde 2014 das erste Mal von Sicherheitsexperten entdeckt und war zu Beginn „nur“ ein Bankentrojaner. Er sollte verschiedene Daten ausspähen und es den Kriminellen ermöglichen, auf das Onlinebanking zuzugreifen. Über die Jahre ist er dann immer mehr mutiert und hat sich zu einem sogenannten „polymorphen Virus“ entwickelt. Das heißt, sein Quellcode wird bei jedem neuen Abruf ein wenig verändert, um so die Antiviren-Software auszutricksen.

In seiner aktuellen Version ist Emotet ein Türöffner in das betroffene Unternehmen; er sammelt Informationen und öffnet Hintertüren. Über diese können die Cyber-Kriminellen dann in das Unternehmen eindringen und zum Beispiel Ryuk als Verschlüsselungstrojaner aktivieren. Eine weitere perfide Vorgehensweise ist, dass der Trojaner selbstständig Mails schreiben kann, bezugnehmend auf die Korrespondenz mit Geschäftspartnern. So verbreitet sich der Virus immer schneller.

Die Abwehr austricksen

Ebenso sehen wir auch Mutationen beim Corona-Virus. Dieser Virus ist das erste Mal Mitte der 1960er Jahre vom Robert-Koch-Institut identifiziert worden. Seitdem ist auch dieser Virus mehrfach mutiert, unter anderem. zum Corona-Virus Sars-COV-2 und jetzt Covid-19. Auch hier versucht der Virus, die Abwehr auszutricksen.

Laut Sicherheitstacho der Telekom haben wir aktuell rund 33 Millionen Cyber-Angriffe pro Tag auf deutsche Unternehmen. In den meisten Fällen helfen die vorhandenen Abwehrsysteme wie Antiviren-Software, Firewalls und die geschulten Mitarbeiter. Dennoch werden allein in Deutschland pro Tag ungefähr 6.172 Unternehmen durch einen Virus (Trojaner) erfolgreich gehackt. Diese infizieren dann wieder andere Unternehmen. So gesehen ist beispielsweise Emotet die digitale Version des Corona-Virus.

Schutzmaßnahmen vor Viren

Auch die Vorgehensweise, um sich vor auftretenden Viren zu schützen, ist vergleichbar:

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